Die Nashörner (Rhinocerotidae) bilden eine Familie der Unpaarhufer (Perissodactyla) mit fünf Arten. Sie leben in AfrikKeratin, einem fibrillären Protein, das auch in Haaren vorkommt. Das Horn nützt sich mit der Zeit durch Kampf mit Artgenossen oder Abreibung am Boden ab, dabei formen sich die inneren Einlagerungen von Calcium (Härte der Hörner) und Melanin (UV-Schutz) ähnlich wie bei einem Bleistift zu einer Spitze. In manchen ostasiatischen Kulturen verspricht man sich von den zerstoßenen Hörnern heilende Wirkung, weshalb viele Nashörner getötet, und die Hörner abgetrennt werden. Das bisher größte bekannte Horn hat 1,58 m gemessen.Haut ist dick und grau oder braun gefärbt. Bei den asiatischen Arten ist die Haut am Ansatz des Halses und der Beine stark gefaltet, so dass es aussieht, als seien die Tiere gepanzert. Nashörner haben ein geringes Sehvermögen, doch wird dieser Nachteil durch einen ausgeprägten Geruchssinn und ein sehr gutes Gehör ausgeglichen. Die männlichen Tiere besitzen keinen Hodensack; die Hoden liegen im Leibesinneren.Savannen auch in kleinen Herden auftauchen können. Ist ein Weibchen brünstig, so kann es zu Kämpfen unter den Männchen kommen. Der Sieger wirbt in auffallender Weise um das Weibchen: Zu diesem Verhalten gehört die Markierung des Reviers mit Urin und Kot; zudem jagen sich beide Partner, kämpfen gegeneinander und kopulieren schließlich. Nach einer Tragzeit von 15 bis 18 Monaten wird ein Junges geboren, das zweieinhalb Jahre bei der Mutter bleiben kann. Kommt ein zweites Jungtier zur Welt, so wird das ältere zumindest kurzzeitig von der Mutter verjagt.Madenhackern oder Kuhreihern begleitet, die auf der Haut sitzen und sie von Parasiten reinigen. Junge Nashörner können in seltenen Fällen von Großkatzen erbeutet werden; ausgewachsene Nashörner haben außer dem Menschen keine Feinde.
Sumatra-Nashorn (Dicerorhinus sumatrensis) ist die einzige überlebende Art der ursprünglichsten Gruppe, der Dicerorhinini. Zwei weitere Arten, das gefährdete Panzernashorn (Rhinoceros unicornis) und das hochgradig gefährdete Java-Nashorn (Rhinoceros sondaicus) haben sich als Arten erst vor etwa 10 Millionen Jahren getrennt. Die beiden afrikanischen Arten, das Breitmaulnashorn (Ceratotherium simum) und das Spitzmaulnashorn (Diceros bicornis), trennten sich vor etwa 5 Millionen Jahren. Sie unterscheiden sich voneinander unter anderem durch ihre Ernährungsweise. Während das Breitmaulnashorn ein Weidegänger ist, ist das Spitzmaulnashorn ein Laubfresser. Es kann mit seiner vorstreckbaren Oberlippe die Spitze von Zweigen in sein Maul ziehen.ParaceratheriumOligozän. Die frühesten Nashornverwandten sind fossil aus dem späten Eozän belegt. Diese Amynodontidae waren schon so groß wie heutige Nashörner, hatten aber keine Hörner und weideten wahrscheinlich Wasserpflanzen in Gewässern (darum auch "Wassernashörner").Eiszeit lebte und sich durch ein überdimensionales, 2 m langes Horn auszeichnete, und die Rhinocerotinae mit den oben erwähnten drei Gattungsgruppen. Das bekannte eiszeitliche Wollnashorn wird dabei den Dicerorhinini zugeordnet, also der Verwandtschaft des Sumatranashorns.
Miozän und in Asien.
Merkmale
Wesentliches Merkmal der Nashörner sind die Hörner auf der Nase. Je nach Art gibt es ein oder zwei Hörner - bei fossilen Nashörnern findet man allerdings auch hornlose Arten. Das vordere Horn entwächst dem Nasenbein, das hintere (wenn existent) dem Vorderschädel. Trotz ihrer Festigkeit bestehen die Hörner nicht aus Knochensubstanz, sondern aus agglutiniertem
Nashörner haben einen massigen Körper und kurze, dicke Beine. Jeder Fuß hat drei Zehen, die jeweils in breiten Hufen enden. Die
Lebensweise
Nashörner leben als Einzelgänger, die aber in
Am Tage schlafen Nashörner, aktiv sieht man sie in der Dämmerung und nachts. Sie sind scheue Tiere, die menschliche Nähe meiden. Wenn sie sich bedrängt fühlen, greifen sie jedoch an; obwohl diese Angriffe kaum zielgerichtet sind, können sie aufgrund der Kraft des Tieres und der Gefährlichkeit des Horns doch zu schweren Verletzungen führen. Beim Laufen kann ein Nashorn 45 km/h erreichen.
Nashörner werden oft von Vögeln wie
Systematik
Die fünf lebenden Arten kann man in drei Gruppen einteilen. Das hochgradig gefährdete
In zurückliegenden Erdzeitaltern sahen Nashörner ganz anders aus als die heutigen Vertreter. Die Riesennashörner (Hyracodontidae) stellten mit (auch unter inzwischen für ungültig erklärten Namen wie Baluchitherium und Indricotherium bekannt) das größte Landsäugetier aller Zeiten. Es war langhalsig und hornlos und lebte im
Die eigentlichen Nashörner (Rhinocerotidae) entwickelten zwei Linien: Die Elasmotheriinae, deren bekannteste Gattung Elasmotherium noch in der letzten
Kladogramm der Nashornverwandtschaft
Rhinocerotoidea
├-- Amynodontidae (†)
└-- Rhinocerotida
├-- Hyracodontidae (Riesennashörner †)
└-- Rhinocerotidae
├-- Elasmotheriinae (†)
└-- Rhinocerotinae
├-- Aceratheriini (Hornlose Nashörner †)
└-- N.N.
├-- N.N.
| ├-- Dicerorhinini (Sumatranashorn)
| └-- Rhinocerotini (Panzernashorn, Javanashorn)
└-- Dicerotini (Breitmaulnashorn, Spitzmaulnashorn)
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